Festivalprogramm um 17:00 Uhr im Kinofoyer
Unterhaltsames Rahmenprogramm mit Häppchen und Getränken, Tombola mit garantierten Preisen u.v.m.
Mit Besuch von
Sepp Eibl und der Aichacher Bauernmusi, den Volksmusik- und Trachtengruppen aus dem Aichacher Land und der Redakteurin des Bayrischen Rundfunks
2 x 45 Minuten Dokumentation von 1975
BR-Präsentation: Die »Bauernmusi«, Trachten und das Leben im Aichacher Land vor fast 50 Jahren. Mit Autor und Musiker Sepp Eibl sowie der Aichacher Bauernmusi
1975 hat Sepp Eibl, Musikant und jahrzehntelang Filmemacher für den Bayerischen Rundfunk, die „Aichacher Bauernmusi“ für die Sendereihe „Unter unserem Himmel“ porträtiert. Dieser Schatz aus den Archiven des BR Fernsehens wird nun exklusiv beim Filmfestival Aichach noch einmal zu sehen sein, zusammen mit einer faszinierenden Dokumentation von 1979 über die Menschen und Landschaft in Aichach.
Der Eibl Sepp schrieb zu seinem Film: „Walzer, Ländler, Schottisch, Zwiefache, Dreher, Rheinländer und wunderliche Tanzbezeichnungen wie „Hennascharrer“, Heß, „Strahrecha“ und „drei paar lederne Strümpf“ stehen in den Notenbüchern der „Aichacher Bauernmusi“, einer altbayerischen Blasmusik, die noch die alten Tänze in ihrem Repertoire hat und an Volkstanzabenden spielt. Sie musiziert in der Überlieferung der Dachauer Blaskapellen, die bis in unsere Gegenwart lebendig geblieben ist. Die Stadt Aichach liegt in der behäbigen altbayrischen Landschaft an der Mundartgrenze zum Schwäbischen. In den Bauerndörfern um Aichach tragen die Frauen noch ihre schönen Trachten, wie man sie sonst in Bayern nirgends mehr antrifft.“
Diese schönen Trachten wollte die BR-Autorin Elisabeth Harpaintner genauer zeigen, in ihrem Film „Die Tracht um Aichach“ aus dem Jahr 1979: „Vielerlei Volk in Trachten hat Aichach schon innerhalb seiner Mauern erlebt. Jedes Jahrhundert hat dazu beigetragen, dass hier immer etwas los war, manchmal zur Freud, nicht selten auch zum argen Leid. Wallfahrer zogen schon vor langer Zeit oft von weit her nach Sielenbach zur Maria in die Sühnekirche zu Oberwittelsbach oder zum Hl. Leonhard nach Inchenhofen.
Heute sind diese großen Bittgänge auch Anlass für die Einheimischen ihre alten Trachten aus den Truhen zu holen. Auch an Kirchenfesten legen sie die alten Gewänder an, zu Prozessionen und Trachtenumzügen. Für die wenigsten aber sind sie noch Standeskleidung. Zuerst legten die Mannsleute ihre Lederhosen ab, ihre Harmonikastiefel, Thalerwesten und Scheibenhüte. Auch die jungen Frauen zeigten nur selten noch Lust, die schönen Trachten anzulegen. Nur die älteren Bäuerinnen sind ihnen treu geblieben - werktags wie sonntags gehen sie im alten Gewand ihrer Heimat.“
Die Dokumentation zeigt jedoch nicht nur die alte Tracht um Aichach, sondern gibt Einblick in eine Welt von gestern, die vor 40 Jahren noch lebendig war, und ist damit ein rares Dokument des Alltagslebens im Aichacher Land.
Quelle: Bayerischer Rundfunk
Quelle: BR