Unter dem Motto »Hilfe zur Selbsthilfe« startete das Schulbauprojekt von Pfarrer Serge Senzedi und der Rotarierin Petra Schiele. In Abstimmung mit den Bewohnern von Kisela werden von den Spendengeldern Materialien, die vor Ort nicht vorhanden sind, und deren Transportkosten finanziert. Den Rest stemmen die Bewohner des Dorfes selbst.
2015 waren Pfarrer Senzedi und Petra Schiele mit drei Mitgliedern des Vereines Kivuvu e.V. vor Ort, um die Fertigstellung des ersten Gebäudes zu besichtigen. In einem von afrikanischer Herzlichkeit überwältigendem Empfang zeigten damals die Bewohner ganz stolz, welchen Beitrag jeder einzelne an den Baumaßnahmen hatte. Für das Errichten der Mauern wurde z.B. nur Zement zugekauft, Sand gab es vor Ort. Das Wasser musste jeden Morgen aus einem 3 km entfernten Fluss geholt werden. Steine werden in der Umgebung gesammelt, mit kleinen Hammern zerklopft, um Kies zu erhalten. Mit Schaufeln werden die Materialien gemischt. Das Material wird dann in Ziegelformen gefüllt, anschließend zum Trocknen in der Sonne aufgestellt. Erst dann können die Steine zum Bau der Mauer verwendet werden.
Inzwischen stehen zwei Schulgebäude mit jeweils drei Klassenzimmern für insgesamt ca. 300 Schülerinnen und Schüler. Ein Verwaltungsgebäude für die Lehrkräfte ist im letzten Jahr entstanden und wartet nur noch auf die Innenausstattung und Möblierung.
Eine kleine Krankenstation ist als nächstes geplant. Ein Brunnenbau gestaltet sich in dieser Gegend sehr schwierig, da das Grundwasser mit einfachen Mitteln nicht erreicht werden kann. Deshalb wird über eine Regenwassersammelvorrichtung nachgedacht.
Um nicht nur das Dorf, sondern auch umliegende Ortschaften besser zu unterstützen, hat der Verein in einem Treffen mit dem Bischof aus Kikwit seine Bereitschaft erklärt, beim Aufbau eines Krankenhauses in der näheren Umgebung mitzuhelfen.
Alle anderen Behausungen im Dorf sind Hütten mit Lehmboden und Strohdach, darunter nach wie vor auch die Krankenstation. Es handelt sich um einen dunklen Ort, in dem es auch unter größten Anstrengungen nicht möglich ist, annähernd hygienisch zu arbeiten. Patienten mit schlimmeren Verletzungen oder Erkrankungen transportiert man oft mit dem Fahrrad 25 Kilometer bis nach Kingandu mit einer etwas besseren Krankenstation. Strom gibt es nicht.
Von weit her kommen täglich Schülerinnen und Schüler gelaufen, um die beste Schule weit und breit zu besuchen. Bildung als Voraussetzung dafür, dass sich im Kongo Strukturen langfristig verändern können.