19:00 Uhr:
Mit Ehrengast und Filmlegende Uschi Glas im Live-Interview aus Hamburg
Filmbeginn: 19:30 Uhr
Regie: Max Spils
Besetzung: Uschi Glas, Werner Enke u.v.a.
Produktion: 1967, Kinostart: 1968
Komödie / 78 Min.
Der Kultfilm war 1968 der Überraschungshit an den Kinokassen. Mit 26 Jahren präsentierte May Spils dem staunend-amüsierten Publikum als erste deutsche Regisseurin der Nachkriegsgeneration eine Komödie, die frech und frisch den Zeitgeist traf und lange mitbestimmte.
Quelle: schamoni.de
Werner Enke verkörpert sein Alter Ego, den verschlafen-dynamischen Nichtstuer Martin, der die Welt mit pseudophilosophischen Sprüchen beglückt und in den Tag hinein lebt, wenn nicht gerade Polizisten und andere Zeitgenossen verärgert werden. »Es wird böse enden...« ist Martins Devise. Aber dann wirbelt die Begegnung mit Barbara (Uschi Glas), knackige und wohlbehütete Tochter aus gutbürgerlichem Hause, mit der man so schön fummeln kann, sein Leben fröhlich durcheinander.
Der Film erzählt eine Geschichte aus dem Schwabinger Sommer 1967, so wie sie sich tagtäglich links und rechts des »Boulevard Leopold« in den Straßen, Wohnungen und Kneipen ereignet. Das sorglose, ein wenig gammlerische Leben in dieser Gegend Münchens trägt – wie ein letztes Aufbäumen vor dem unvermeidlichen Establishment – die charakteristischen Züge des Provisoriums: bedingt durch die Jugend der Leute, bedingt aber auch durch einen bewussten oder unbewussten – oft nur zu gewollten – Hang zum Außenseitertum.
Zwei junge Männer, Martin (Werner Enke) und Henry (Henry van Lyck), 25 und 33 Jahre alt, Schlagertexter der eine, Schauspieler und Synchronsprecher der andere, sind zwei solcher typischen Schwabinger. Was sie an einem Tag alles treiben, berichtet der Film. Henry besucht mittags seinen Freund Martin, der schon seit Tagen nicht aus dem Bett gekommen ist. Er erinnert Martin daran, dass heute sein Geburtstag ist und er sich mit seiner Freundin Anita verloben wollte. Als Anita wenig später ihren Glückwunschbesuch in Martins Bude macht, stellt sie mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung fest, dass Martin keinesfalls bereit ist, sein bisheriges Gammel-Dasein durch eine Verlobung zu ändern.
Die beiden Freunde gehen in eine Badeanstalt, wo es ihnen angesichts der ausgezogenen Mädchen denkbar schwer fällt, einen an diesem Tag fälligen Schlagertext auf die Beine zu stellen. Martin bändelt mit einem Mädchen an und will ihm mit einer hanebüchenen Geschichte imponieren: er sei ein steckbrieflich gesuchter Verbrecher und könne nicht in seine Wohnung, weil das Haus von Polizisten umstellt sei. Tatsächlich aber ist Martin von seinem Fenster aus lediglich Zeuge eines nächtlichen Einbruchs gewesen, hat auf dem Revier jedoch statt einer vernünftigen Aussage nur freche Witze auf Kosten der Beamten gemacht.
Das Mädchen Barbara (Uschi Glas), aus wohlhabendem bürgerlichen Hause, frisch und unkompliziert, findet Gefallen an Martin und seinen skurrilen Einfällen. Er ist so ganz anders als die jungen Männer von heute gewöhnlich sind. Er gibt sich nicht als Sunny Boy, er spielt nicht den galanten Kavalier – er ist eher mürrisch, er steht in seiner Egozentrik vielen angenehmen, zur Konvention gewordenen Dingen des Alltags ablehnend gegenüber, verbirgt seine Sensibilität hinter der berühmten rauhen Schale und – entwickelt gerade dadurch einen ganz persönlichen, äußerst fragilen Charme, der entdeckt und hervorgelockt werden will. Barbara fasziniert das, und sie geht mit ihm am Abend auf sein Zimmer – während Anita und Henry auf einer eigens arrangierten »Geburtstags- und Verlobungsparty« vergeblich auf Martin warten. Und am Ende tritt auch noch einmal die Polizei auf den Plan, der Freund und Helfer, der so gar nichts für junge Querköpfe übrig hat...
Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben von zwei Schwabinger Typen, die ihren eigenen Stil haben; die einen spezifischen Jargon sprechen, der oft an linguistische Parodien grenzt; die alles Andere mehr lieben als geregelte Arbeit, die ihr Leben zu einer immerwährenden Folge von sorglosen Abenteuern machen wollen.
Quelle: schamoni.de
Die von May Spils inszenierte Komödie »Zur Sache, Schätzchen«, entstanden 1968, zeichnet erfolgreich den Geist der 68-Generation nach und ist im Laufe der Zeit zum Kultfilm avanciert.
Ein Tag im Leben des sorglosen Schlagertexters Martin (Werner Enke), den er sodann auch am liebsten gleich im Bett verbringen will: Martin wird Zeuge eines Einbruchs gegenüber seiner Wohnung, doch eine Aussage auf der Wache macht er erst auf das beständige Drängen seines Kumpels Henry (Henry van Lyck). Auf dem Weg dorthin lernt er die kecke Barbara (Uschi Glas) kennen, die ihm auch prompt wenig später aus der Patsche hilft: Als der lustlose Martin sich bei seiner Zeugenaussage selber in den Kreis der Verdächtigen bringt, springt Barbara mit einem gekonnten Striptease in die Bresche, und Martin gelingt die Flucht.
Den Rest des Tages versucht Martin, den Gesetzeshütern aus dem Wege zu gehen und seinen Boss, den Musikproduzenten Viktor Block (Helmut Brasch), mit einem neuen Schlager zu beglücken. Nichts, aber auch gar nichts scheint Martin aus seiner coolen Attitüde zu bringen. Da wird er von der Polizei gestellt. Was mag der Tag noch mit sich bringen?
Quelle: moviepilot.de
»Zur Sache, Schätzchen« (englischer Verleihtitel »Go for It, Baby«) hat sich in der deutschen Filmgeschichte als Kultfilm etabliert und gilt als Chronik des Zeitgefühls kurz vor den 68er-Unruhen. Außerdem wird das Erstlingswerk von May Spils (Nicht fummeln, Liebling!) mit Drehbuch-Beteiligung von Hauptdarsteller Werner Enke (Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt) gerne als das Sprungbrett für die Karriere von Uschi Glas (Winnetou und das Halbblut Apanatschi) gesehen. Während sie einen Bambi erhielt, wurde Enke mit zwei Bundesfilmpreisen in Gold ausgezeichnet, einem für den Besten Hauptdarsteller, dem anderen für die eigens geschaffene Kategorie Dialoge, den er sich mit May Spills teilte.
»Zur Sache, Schätzchen«, produziert von Peter Schamoni (oscarnominiert für Hundertwassers Regentag), qualifizierte sich mit mehr als 6 Millionen Kinobesuchern gleich doppelt für die Goldene Leinwand.
Quelle: moviepilot.de
Fotos: © schamoni.de